Pflege - ein Thema, das immer verdrängt wird!
Die Senioren Union des Kreisverbandes Berlin-Neukölln diskutiert und zeigt mögliche Wege auf
Mehr ältere Menschen – mehr Pflegebedürftigkeit
Die Zahl der älteren Menschen nimmt zu, die geburtenstarken Jahrgänge erreichen das Rentenalter, die Menschen in Deutschland leben länger, durchschnittlich 81 Jahre.
Durch die Pflegeversicherung ist das jetzige Pflegesystem nicht mehr finanzierbar. Sind eine Steigerung der Sozialbeiträge oder erhöhte Steuerzuschüsse der einzig gangbare Weg?
Die Pflegeversicherung war immer eine Teilversicherung und soll es auch bleiben. Sie sollte die Pflegekosten für den Einzelnen möglichst niedrig halten, soziale Härten vermeiden helfen.
Wir wollen durch bessere Strukturen eine gute Pflege für alle ermöglichen. Veränderungen sind immer zusammen mit den Pflegefachkräften zu erarbeiten.
Familiennahe Pflege und Eigenvorsorge sind zunehmend wichtig. Diejenigen, die sich eine Eigenvorsoge nicht leisten können, müssen unterstützt werden.
Sowohl bei zeitweiser Versorgung im Akutfall als auch in der dauerhaften Pflege soll die Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit des Patienten erhalten und gefördert werden.
Wir fordern den absoluten Vorrang der ambulanten Pflege.
Notwendige Maßnahmen:
- Entlastung der Pflege durch Bürokratieabbau
- Intensives Bemühen um Pflegekräfte im In- und Ausland, unbürokratische Anerkennung von Ausbildungsabschlüssen, berufsbegleitende Sprachkurse und Weiterbildung
- Umfassende und verständliche Information des hilfsbedürftigen Menschen bzgl. Behandlungs- und Versorgungsmöglichkeiten
- Einbeziehung von Angehörigen/Freunden/Nachbarn, die unterstützende Aufgaben übernehmen können und wollen
- Ein verfügbarer Mobilitätsdienst
- Möglichkeiten der teilstationären oder der kurzfristig stationären Betreuung
- Dezentrale kleine Wohn- und Pflegegruppen
- Die stationären Einrichtungen sollen die Betreuung schwer pflegebedürftiger Menschen sicherstellen
- Eine dauernde Überprüfung der Pflegeleistungen ist erforderlich